Der BoB-Forderungskatalog

Der Forderungskatalog von BoB Freiburg

Nach gründlichen Untersuchung des Freiburger Hauptbahnhofs und seines Umfeldes durch die verschiedenen an der Initiative beteiligten Organisationen, Vereine und engagierten BürgerInnen wurde zur Gründung von BOB- Bahnhof ohne Barrieren im Mai 2014 der folgende Forderungs-Katalog erarbeitet.

Dabei geht es nicht nur darum, für alle Menschen mit Behinderungen und für Radfahrer den Zugang zu allen Bereichen des Hauptbahnhofs technisch zu ermöglichen, sondern auch durch eine deutliche Verbesserung des Komforts mehr Menschen zum Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr zu bewegen.

Hauptforderungen:

  • Geräumige Fahrstühle zentral auf allen Bahnsteigen, die genügend Kapazität für alle Menschen mit Behinderungen, Familien mit Kinderwagen und Radreisenden auch in den Stoßzeiten bieten und für alle Nutzergruppen leicht zu bedienen sind.
  • Ein optisches und haptisches Leitsystem für alle Menschen mit Behinderungen und Bewegungseinschränkungen im gesamten Bahnhof und seinem Umfeld

Weitere wichtige Forderungen:

(Nicht nur) für Menschen mit Behinderungen:

Kurzfristig ohne großen Kostenaufwand umsetzbar:

  • Alle Treppenstufen mit weißen Kanten markieren
  • Ausdehnung der Betriebszeiten für die Rolltreppen und die bestehenden Aufzüge bis Betriebsschluss
  • Windgeschützte Plätze für Rollstuhlfahrer auf allen Bahnsteigen
  • Für alle nutzbare Bedien-Terminals an den bestehenden Aufzügen

Mittelfristig umsetzbar:

  • Beschleunigung der bestehenden Aufzüge
  • Besser verständliche Lautsprecherdurchsagen (sowohl akustisch als auch inhaltlich, außerdem in Englisch und Französisch)
  • Optische Anzeigen aller Durchsagen durch Info-Laufbänder oder -Bildschirme in ausreichender Zahl
  • Bessere Beleuchtung und kontrastreiche Gestaltung in den Unterführungen
  • Mehr leicht zugängliche rollstuhlgerechte Toiletten
  • Fahrkarten-Automaten, die auch von Menschen mit sensorischen Einschränkungen und Senioren leicht zu bedienen sind (u.a. mit Unterfahrmöglichkeiten)
  • Durchgängige Überdachungen von den Bahnsteigen über die Treppen und Rolltreppen bis zur Stadtbahnbrücke
  • Rampen an allen Bahnsteigen

 (Nicht nur) für Familien mit Kindern:

  • Deutlich mehr Wartebänke in der Bahnhofshalle und auf allen Bahnsteigen (wettergeschützt)
  • Gesonderter Wartebereich für Familien mit Kindern (Spielmöglichkeiten und hygienischer Bodenbelag zum Krabbeln)

Für RadfahrerInnen:
Kurzfristig ohne großen Kostenaufwand umsetzbar:

  • Verbot der Aufzugnutzung mit dem Fahrrad aufheben
  • Fahrrad-Führungsschienen an allen Treppen
  • Mehr bahnhofsnahe Fahrrad-Stellpätze:
  • Schrotträder im Umfeld öfter beräumen, um mehr Platz zu schaffen
  • vor dem Bahnhof links Fahrrad-Bügel aufstellen, wo heute bereits chaotisch abgestellt wird
  • Fahrrad-Stellplätze auf jetzigen Autoparkplätzen in der westlichen Eisenbahnstraße
  • an der Wentzingerstraße Autostellplätze mit Fahrrad-Bügeln besetzen
  • Hallen-Zugang für Reiseradler mit Rad erlauben

Umgestaltung des Haupteingangsbereiches zu einem „Willkommensbereich“
für alle Bahnreisenden:

  • Wirksame Trennung von Fuß- und Radverkehr durch Verlegung des Radverkehrs mit Radspur auf die Fahrbahn
  • Kurze Wartezeiten bei Überquerung der Bismarckallee durch feste und häufige Grünphasen für Fußgänger und Radler in kurzen Abständen vor dem Haupteingang, Bedarfsampelschaltung nur nachts
  • Tempo 30 ab der Kreuzung Bismarckallee mit Breisacher und Friedrichstraße bis unter die Stadtbahnbrücke

Ergänzende Forderungen:

  • Breitere Gepäck-Förderbänder an allen Bahnsteigen
  • Mehr und bessere Beschilderung von den Bahnsteigen zum ÖPNV und in die Innenstadt, auch auf der Stadtbahnbrücke Hinweisschilder zur Innenstadt
  • Fahrzielanzeigen oben an der Stadtbahnbrücke und in den Unterführungen, Bildschirme mit Abfahrtszeiten aller Züge besonders am östlichen Ende der südlichen Bahnsteigunterführung (unter Bahnsteig 1), sowie auf den Bahnsteigen.