Reaktionen auf den BoB-Brief
In der BZ vom 31.08.19 heißt es: „Was es an technischen Ausfällen gebe, werde von sehr gut organisiertem Servicepersonal aufgefangen“. Wer also auf dem Freiburger Hbf. ankommt, abfährt oder umsteigt und das allein wegen seines Gepäcks, vollbeladenen Rades, Kinderwagen oder als Reisender mit Mobilitätseinschränkungen nicht schafft, weil gerade mal wieder die Aufzüge oder Rolltreppen ausgefallen sind und der dann kein Servicepersonal vorfindet, der schreibe an kundendialog@bahn.de, Betreff: Freiburger Bahnhof
Freiburg, 16. August 2019
BoB fordert konkrete, zeitnahe Zwischenlösungen
Sehr geehrter Herr Horn,
die Situation in Sachen Barrierefreiheit ist Ihnen und uns hinlänglich bekannt. Seit gut fünf Jahren setzt sich die Initiative „BoB – Bahnhof ohne Barrieren“ verstärkt für die Verbesserungen der Zugänglichkeit am Freiburger Hauptbahnhof ein. Dankenswerterweise hat die Deutsche Bahn nach viel Druck inzwischen den Handlungsbedarf erkannt.
Neben kleineren Maßnahmen, wie zum Beispiel die Verbesserung der Beleuchtungssituation in der Unterführung wurden die konkreten Planungen für neue Aufzüge in der Nordunterführung begonnen. Diese Entwicklungen begrüßt unsere Initiative ausdrücklich.
Dennoch werden die Aufzüge nach dem Stand der aktuellen Planungen erst 2025/26 fertiggestellt. Wie die Berichterstattung der Badischen Zeitung vom 10. August 2019 nochmals anschaulich zeigt, ist die Situation für Touristen, Familien, Radfahrer, Senioren und Menschen mit Behinderungen und alle Besucher bereits heute ein untragbarer Zustand.
Ein solch ungenügendes Serviceangebot an einem zentralen Regionalknotenpunkt erfordert direkte Konsequenzen. Angesichts von 70.000 Reisenden und Umsteigenden täglich und einer noch größeren Zahl von Reisenden zum Stadtjubiläum 2020 ist sofortiger Handlungsbedarf angesagt.
Bis die Aufzüge fertiggestellt werden, müssen dringend Zwischenlösungen gefunden und finanziert werden. Dass dies einem Konzern, wie der Deutschen Bahn möglich ist, zeigt die aktuelle Begleitung des Umbaus am Stuttgarter Hauptbahnhof oder die zusätzlichen Serviceangebote während der Sperrung der Rheintalbahn bei Rastatt im August 2017.
Die Initiative BoB – Bahnhof ohne Barrieren fordert, dass die Stadt Freiburg kurzfristig mit der Deutschen Bahn AG Gespräche initiiert und führt. Beispielsweise könnte der Bahn vorgeschlagen werden gemeinsam mit der f.q.b. Wege zu finden, wie am Bahnhof Freiburg zusätzliches Servicepersonal bereitgestellt werden kann, um unter anderem die Ausfälle der Technik zu überbrücken.
Wir bitten Sie den Vorschlag zu prüfen und uns im September mitzuteilen, wie Sie auf die Probleme am Freiburger Hauptbahnhof kurzfristig reagieren wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Namen der Initiative BoB – Bahnhof ohne Barrieren Freiburg
Anke Dallmann, Initiatorin des Bündnisses und Behindertenbeauftragte des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald
OB meets BoB
Am 28.8.18 traf sich OB Martin Horn mit der Initiative BoB (Bahnhof ohne Barriereren) und Bahnvertretern auf dem Freiburger Hauptbahnhof.
Bahnhofsmanager Wolf-Dieter Sutter berichtete über die schon umgesetzten Verbesserungen aus dem BoB-Forderungskatalog, insbesondere den Einbau des Blindenleitsystems in der Bahnhofshalle und die hellere Beleuchtung im UG. Statt 84 können sich jetzt auch sehbehinderte Reisende bei 200 Lux besser zurechtfinden. Leider wird es aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht möglich sein, interimsweise auf allen Bahnsteigen Blindenleitsysteme zu installieren, da die sehr teure Investition ja im Zuge des barrierefreien Umbaus in wenigen Jahren wieder abgerissen werden müsste.
Uwe Schade, Geschäftsführer des ZRF, erläuterte anschließend die geplanten Umbaumaßnahmen auf den Bahnsteigen mit dem Einbau der großen Aufzüge an allen Bahnsteigen und dem Durchstich der tiefergelegten Nordunterführung in den Stühlinger. Insgesamt werden für die gesamten Umbaumaßnahmen zur Barrierefreiheit bis zum Jahr 2015 über 20 Mio. Euro investiert werden. Die reine Bauzeit werde voraussichtlich 2 Jahre betragen. Gemeinsam suchten alle Beteiligten nach Möglichkeiten zur Beschleunigung des vorgelagerten Genehmigungs- und Planungssprozess. Eine wichtige Rolle im ganzen Verfahren spielt dabei auch die Öffentlichkeitsbeteiligung. Auf die Frage von BoB, warum denn nicht die Chance genutzt werde anlässlich der Stadtbahnbrückensanierung gleich größere Aufzüge einzubauen, herrschte Ratlosigkeit vor.
Als nächste Schritte wurden besprochen:
– zusammen mit dem Bahnhofsmanagement will BoB planen, welche Maßnahmen unserer aktualisierten Forderungsliste bis 2025 umgesetzt werden könnten. Auf eine gute Resonanz bei den Beteiligten ist die BoB-Idee gestoßen, mit ServicmitarbeiterInnen die den Reisenden Hilfe bei Ankunft, Abfahrt und Gleiswechsel anbieten, als Teil einer gelebten Willkommenskultur von Bahnhof und Stadt.
– Zusammen mit dem Bahnhofsmanagement soll veröffentlicht werden, welche unserer Forderungen mittlerweile umgesetzt worden sind. Das ist ein Gewinnerthema für alle Beteiligten
– BoB könnte eine wichtige Rolle zukommen, die von den Umbaumaßnahmen besonders betroffene Nachbarschaft, für das Projekt barrierefreier Umbau zu gewinnen.
Pressemitteilung 24.02.2017 BoB fordert verlässlichen Zeitplan
Mailwechsel mit M. Groh, DB 22.02.2017
Pressemitteilung 09.11.16 BoB-Aktionen zeigen Wirkung
Briefwechsel mit Michael Groh, DB
BoB-Schreiben Michael Groh DB 160623
Veranstaltung: ‚(Haupt-)Bahnhof ohne Barrieren: Bahn und Politik stellten sich!‘
am 11. Februar 2016, um 18:30 Uhr im Konzerthaus Freiburg
Seit Mai 2014 setzt sich ‚BoB Freiburg – Bahnhof ohne Barrieren’, ein breites Bündnis verschiedener Verbände und Gruppen für einen barrierefreien Freiburger Hauptbahnhof ein. Auf einer Veranstaltung stellen sich einer Podiumsdiskussion:
Michael Groh, Leiter Regionalbereich Südwest, DB Station&Service AG
Kerstin Andreae, Bündnis 90/Die Grünen, MdB
Gernot Erler, SPD, MdB
Matern von Marschall, CDU, MdB
Für das Einführungs-Referat „Was ist wichtig für einen wirklich barrierefreien Hauptbahnhof?“ konnte Frau Dr.-Ing. Karin Arndt vom Rhein-Main-Verkehrsverbund gewonnen werden.
Im Vorfeld der Veranstaltung führten Bob-Mitglieder Michael Groh und die Abgeordneten über den Bahnhof und wiesen auf die kritischen Punkte und Problemzonen hin.
An die hundert Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil und beteiligten sich an der lebhaften Diskussion. Auch in der Presse fand sie ein breites Echo.
Kontakte zur Bundespolitik
Um die Ziele von BoB Freiburg zu erreichen, führen wir Gespräche auf vielen Ebenen. Hier ein Foto von unserem Gespräch mit der Freiburger Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae (Bündnis 90/Die Grünen) am 21.01.2015. Auch auf unsere Initiative hin brachte sie eine Kleine Anfrage zum Freiburger Bahnhof im Bundestag ein. Die Antwort der Bundesregierung (siehe Link) konnte allerdings in keiner Weise befriedigen.
Lesen Sie hier die Kleinen Anfrage und die Antworten der Bundesregierung: Kleine Anfrage Barrierefreie Bahnhoefe
Flash-Mob am 29.11.2014
Diese Fotos zeigen unsere erste große öffentliche Aktion am 29.11.2014. Mit über 40 TeilnehmerInnen in Rollstühlen, Kinderwägen und mit Fahrrädern haben wir gezeigt, wie schwierig es ist, von einem Gleis auf ein anderes zu wechseln, wenn man mit mehr als leichtem Handgepäck unterwegs ist. Die Presse berichtete ausführlich.