Die BoB-Gründungserklärung

Präambel:
Umfassender Zugang zu Mobilität als Grundrecht im öffentlichen Raum und damit Teilhabe sind die Ziele der Initiative BOB – Bahnhof ohne Barrieren Freiburg. Es ist die feste Überzeugung der Mitglieder dieser Initiative, dass ein Miteinander aller Menschen einer Barrierefreiheit im umfassenden Sinne bedarf und den unterschiedlichen Mobilitätserfordernissen aller Menschen Rechnung getragen werden muss. Am Hauptbahnhof muss die Qualität des Zugangs für alle besonders hoch sein.

Situationsbeschreibung:
Am Freiburger Hauptbahnhof treffen alle Verkehrsträger aufeinander. Pendler gelangen in die Stadt zu Ihren Arbeitsplätzen, Touristen reisen an und ab, Fußgänger, Radfahrer, Busbenutzer, Stadtbahnnutzer, Autofahrer und Bahnfahrer wechseln das Verkehrsmittel um in die Stadt zu kommen oder aus der Stadt zu gelangen. An keinem anderen Punkt in Freiburg treffen sich täglich so viele Menschen. Am Hauptbahnhof befindet sich Freiburgs Mobilitätsherz. Am Hauptbahnhof verwirklichen sich die Beziehungen von Stadt und Region. Hier ist Freiburgs Tor zur Stadt, wo die Gäste willkommen geheißen werden. Hier ist auch Freiburgs Tor zur Welt.

Die BoB-Vision:
Freiburg ist in vielerlei Hinsicht Modellstadt: Eine offene Stadt mit engagierten Bürgern und hoher Lebensqualität, in der eine umfassende Willkommenskultur herrscht. Am zentralen Mobilitätspunkt Hauptbahnhof muss deshalb die Qualität des Zugangs besonders hoch sein und sehr unterschiedlichen Mobilitäts­bedürf­nissen Rechnung getragen werden: Menschen mit Gepäck, Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühlen, Familien mit Kindern, alte und bewegungsbeeinträchtigte Menschen und Menschen mit Behinderung und nicht zuletzt Radfahrer und Radreisende sollten optimale Bedingungen vorfinden, um möglichst leicht in den Bahnhof hinein und zu den Gleisen zu gelangen und umgekehrt auch hinaus und in Stadt und Region. Freiburgs Hauptbahnhof sollte ein Vorbild und der bundesweite Maßstab in Sachen Barrierefreiheit werden.

Die BoB-Ziele:
Die Initiative BoB will Problembewusstsein für die bestehenden Barrieren am Freiburger Hauptbahnhof schaffen und die Betroffenen und die Verantwortlichen an einen Tisch bringen. Sie will die Öffentlichkeit mit Aktionen sensibilisieren und die zuständigen Akteure zu raschem Handeln motivieren. BoB versteht sich als kompetenter Berater aus eigener Erfahrung. Gemeinsam mit Stadt, Land, Bund, Verkehrsträgern und Öffentlichkeit sollen als Gesamtkonzept Maßnahmen erarbeitet, Prioritäten gesetzt und deren Umsetzung beschleunigt werden. Ziel der Initiative ist es, eine umfassende Barrierefreiheit am Freiburger Hauptbahnhof zu realisieren. Die Deutsche Bahn soll dafür gewonnen werden, sich Barrierefreiheit als Unternehmensziel mit Freiburg als Pilotprojekt zu setzen.

Die BoB-Forderungen:
Die dringendste Forderung von BoB ist die nach Aufzügen an allen Bahnsteigen, die den neuesten Richtlinien entsprechen, für alle Nutzer leicht zu bedienen sind und genügend Kapazität für Rollstuhlfahrer, Radfahrer und Familien mit Kinderwägen auch bei Andrang haben.

Weitere wichtige Forderungen von BoB sind ein optisches und haptisches Leitsystem für Behinderte im ganzen Bahnhof, durchgängige Überdachungen von den Zügen zu den Aufzügen, leicht zugängliche und mehr rollstuhlgerechte WC, eine bessere Beleuchtung in den Unterführungen, längere Öffnungszeiten des Bahnhofs sowie längere Betriebszeiten von Rolltreppen und den vorhandenen Aufzügen, Fahrzielanzeigen auf der Stadtbahnbrücke. Gefordert werden auch Fahrkartenautomaten, die von Menschen mit sensorischen Einschränkungen sowie Senioren leichter zu bedienen sind.

Aber auch im Bahnhofsumfeld macht BoB Verbesserungsbedarf aus. So sollte nach den Vorstellungen der Initiative die Zugänglichkeit des Hauptbahnhofs für alle Nutzergruppen verbessert werden: Dafür sollte die Eingangssituation verkehrlich beruhigt und die betehenden Konflikte zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern aufgelöst werden. Der Haupteingang sollte als Tor zur Stadt gestaltet werden.

Außerdem muss es deutlich mehr gute Fahrrad-Abstellplätze geben und im Gebäude sollte die Wartesituation, speziell auch für Familien mit Kindern grundlegend verbessert werden.